Von Syrien bis Sudan: Russlands Kampf um die Aufrechterhaltung seiner Seemacht

Mar 5, 2025
Share
24 Kommentare

Nach dem Verlust seines langjährigen Marinestützpunkts in Syrien ist Russland gezwungen, eine neue maritime Basis zu suchen, um seine Flotte aufrechtzuerhalten. Da es jedoch keinen geeigneten Standort im Mittelmeer gefunden hat, hat Russland seine Bemühungen auf das Rote Meer verlagert, um dort eine strategische Präsenz zu etablieren.

Das Ziel Russlands ist es, nach dem Verlust seiner Einrichtungen in Syrien einen geeigneten Marinestützpunkt zu finden, um seiner Mittelmeerflotte eine neue Heimat zu sichern. Dadurch will es eine militärische Präsenz in der weiteren Region des Nahen Ostens und Afrikas aufrechterhalten.

Der Grund, warum dieses Ziel für Russland wichtig ist, liegt darin, dass der Verlust seines Marinestützpunkts in Syrien der Flotte nur begrenzte Möglichkeiten lässt, eine Präsenz in der Region zu wahren.

Durch die Sicherung eines neuen, verlässlichen Hafens kann Moskau militärische Operationen entlang wichtiger Seerouten aufrechterhalten und damit sein Image als globale Macht bewahren. Dieser Schritt soll den Rückschlag in Syrien ausgleichen und Russlands geopolitischen Einfluss ausbauen.

Zudem ist es für Russland aufgrund des von der Türkei verhängten Verbots für Schiffe der russischen Schwarzmeerflotte noch entscheidender, eine alternative Basis zu haben, um Macht über seine unmittelbare Nachbarschaft hinaus zu projizieren.

Um dieses Ziel zu erreichen, identifizierte Russland Sudan als potenziellen Standort für einen Marinestützpunkt und begann 2019 unter Präsident Omar al-Bashir mit Verhandlungen.

Nach einem Militärputsch wurde im November 2020 eine vorläufige Vereinbarung unterzeichnet, doch die neue Regierung forderte Überarbeitungen, was die Ratifizierung verzögerte. Der im April 2023 ausgebrochene Bürgerkrieg zwischen der sudanesischen Armee und den paramilitärischen Rapid Support Forces erschwerte die Lage zusätzlich. Während der Kreml die sudanesische Armee unterstützte, stellte sich die mit Russland verbundene Wagner-Gruppe auf die Seite der Rapid Support Forces, was Moskau zwang, eine diplomatische Balance zu finden.

Um diese Herausforderungen zu bewältigen, nahm Russland Kontakt zu mehreren Fraktionen auf und bot militärische Hilfe sowie wirtschaftliche Anreize an, um eine stabile Vereinbarung zu sichern.

Infolge dieser Bemühungen hat Russland sich für eine Marinepräsenz in Sudan positioniert, verfügt jedoch weiterhin über keine vollständig ratifizierte Vereinbarung. Die anhaltenden politischen Unruhen und mehrfachen Überarbeitungen des Abkommens haben es Moskau bislang verwehrt, den ursprünglich angestrebten stabilen Hafen am Roten Meer zu sichern.

Russland hat eine 25-jährige Vereinbarung für einen Marinestützpunkt in Port Sudan abgeschlossen, die es ihm erlaubt, bis zu vier Schiffe, darunter nuklearbetriebene, dort zu stationieren.

Dies erweitert Russlands Reichweite bis ins Rote Meer, steht jedoch vor erheblichen Herausforderungen. Der anhaltende Bürgerkrieg in Sudan gefährdet die politische Stabilität, und Russlands Verbindungen zu rivalisierenden Fraktionen erschweren seine Position. Ägypten und andere Nachbarstaaten lehnen Russlands Präsenz ab, da sie eine Militarisierung der Region befürchten. Zudem behindern die schlechte Infrastruktur von Port Sudan, begrenzte Stromversorgung und logistische Schwierigkeiten den Betrieb. Ohne eine klare Versorgungslinie bleibt die Aufrechterhaltung des Stützpunkts trotz der Vereinbarung unsicher.

Falls Russland die Basis in Port Sudan in Betrieb nimmt, könnte es einen Teil des in Syrien verlorenen Einflusses zurückgewinnen, seine Präsenz in Afrika ausbauen und einen Abschnitt der Handelsroute im Roten Meer kontrollieren. Dies würde westliche Interessen herausfordern und globale Handelsströme, insbesondere die für den Energiemarkt wichtigen Schifffahrtsrouten, beeinflussen. Allerdings kann der Stützpunkt Russlands fehlenden direkten Zugang zum Mittelmeer nicht ausgleichen, was seine Fähigkeit einschränkt, der NATO-Seemacht entgegenzuwirken.

Die Instabilität in Sudan bedroht zudem die langfristige Realisierbarkeit des Abkommens, da in der Vergangenheit bereits Vereinbarungen gescheitert sind und der andauernde Bürgerkrieg Zweifel an einer dauerhaften russischen Präsenz aufwirft.

Insgesamt könnte Russland mit der Inbetriebnahme der Basis in Port Sudan seinen in Syrien verlorenen Einfluss teilweise zurückgewinnen, indem es seine Präsenz in Afrika ausbaut und zentrale Handelsrouten im Roten Meer kontrolliert – eine direkte Herausforderung für westliche Interessen und globale Energiemärkte. Doch ohne Mittelmeerzugang bleibt seine Fähigkeit, der NATO-Seemacht entgegenzutreten, begrenzt. Zudem gefährden der anhaltende Bürgerkrieg in Sudan und eine Geschichte gescheiterter Abkommen die langfristige Machbarkeit der Basis und werfen Zweifel an Russlands dauerhafter Präsenz auf.

0 Kommentare

0
Aktiv: 0
Loader
Sei der Erste, der einen Kommentar hinterlässt.
Jemand tippt...
No Name
Set
vor 4 Jahren
Moderator
This is the actual comment. It's can be long or short. And must contain only text information.
(Bearbeitet)
Ihr Kommentar wird angezeigt, sobald er von einem Moderator genehmigt wurde.
No Name
Set
vor 2 Jahren
Moderator
This is the actual comment. It's can be long or short. And must contain only text information.
(Bearbeitet)
Weitere Antworten laden
Thank you! Your submission has been received!
Oops! Something went wrong while submitting the form.
Weitere Kommentare laden
Loader
Loading

George Stephanopoulos throws a fit after Trump, son blame democrats for assassination attempts

von
Ariela Tomson

George Stephanopoulos throws a fit after Trump, son blame democrats for assassination attempts

By
Ariela Tomson
No items found.