Wie Trumps Zölle ein 20-Milliarden-Dollar-Loch in Russlands Ölexporte rissen!

Apr 17, 2025
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Heute gibt es interessante Nachrichten aus der Russischen Föderation.

Globale Veränderungen bei den Ölpreisen haben dort eine gefährliche Lage geschaffen. Der russische Staatshaushalt steht vor einem beispiellosen Kollapsrisiko – was nicht nur Putins Kriegspläne, sondern langfristig auch seine gesamte Regierung sabotieren könnte.

Der jüngste Einbruch der globalen Ölpreise, ausgelöst durch neue Zölle von Präsident Donald Trump und eskalierende Handelskonflikte, setzt die russische Wirtschaft stark unter Druck. Zwar richten sich Trumps Zölle nicht direkt gegen Russland, doch die Furcht vor einer globalen Rezession – also einem deutlichen Rückgang der weltweiten Wirtschaftsaktivität – lässt die Nachfrage nach Öl bereits sinken.

Ein gesteigertes Ölangebot aus Ländern wie Saudi-Arabien, Norwegen und Brasilien verschärft das Überangebot weiter und drückt die Preise zusätzlich. Besonders Saudi-Arabien scheint derzeit eine Politik zu verfolgen, die bewusst auf niedrigere Preise abzielt – um so der Konkurrenz aus den Vereinigten Staaten und anderen Förderländern entgegenzuwirken.

Die russische Wirtschaft ist stark abhängig von Energieexporten – im Jahr 2024 machten Einnahmen aus Öl und Gas etwa 30 bis 35 Prozent des föderalen Haushalts aus. Auch über den Staatshaushalt hinaus ist die russische Wirtschaft tief mit dem Ölgeschäft verknüpft: Im Jahr 2024 generierten Ölexporte Einnahmen in Höhe von 192 Milliarden US-Dollar. Die russische Regierung ist sich dieser Abhängigkeit durchaus bewusst und plant, den Anteil bis 2027 auf etwa 23 Prozent zu senken – dennoch bleibt der Ölsektor eine tragende Säule der russischen Wirtschaft.

Auch der Gassektor gerät unter Druck: Im Jahr 2023 sanken die Exporterlöse um über 65 Prozent, was auf die stark reduzierten Pipeline-Lieferungen nach Europa zurückzuführen ist. Das Ende des Gastransitabkommens mit der Ukraine Ende 2024 hat die Exporte weiter beschnitten. Zwar versucht Russland, verstärkt asiatische Märkte zu bedienen – doch die dafür gewährten Preisnachlässe zur Kundenbindung konnten die Verluste bislang nicht ausgleichen und drücken zusätzlich auf die Gewinnmargen.

Der starke Rückgang bei Öl- und Gaseinnahmen zeigt bereits spürbare Auswirkungen auf die russische Wirtschaft. Im Februar 2025 sanken die Einkünfte aus diesen Schlüsselbereichen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 18,5 Prozent.

Diese Entwicklung ist maßgeblich auf den Preisverfall beim russischen Rohöl zurückzuführen: Das sogenannte „Urals“-Öl wird derzeit für etwa 58 US-Dollar pro Barrel gehandelt – deutlich unter dem geplanten Budgetansatz von 70 Dollar pro Barrel für das Haushaltsjahr 2025.

Dieser Ansatz war entscheidend, um das geplante Haushaltsdefizit bei 800 Milliarden Rubel zu halten. Doch mit dem Ölpreisverfall dürfte das tatsächliche Defizit diese Zielmarke deutlich übersteigen und auf etwa 2 Billionen Rubel anwachsen – also mehr als das Doppelte der ursprünglichen Planung.

Langfristig könnten anhaltend niedrige Ölpreise gravierende Folgen haben. Der Nationale Wohlstandsfonds Russlands, ursprünglich als finanzielle Reserve für Zeiten niedriger Rohölerlöse geschaffen, wurde in den letzten Jahren massiv angezapft – um die wachsenden Kriegskosten und Haushaltslöcher zu decken. Analysten schätzen, dass ein Preisverfall um jeweils 10 US-Dollar pro Barrel Russland jährlich etwa 17 Milliarden US-Dollar kostet. Als Reaktion greift die russische Regierung zu Maßnahmen wie dem Abschöpfen der letzten Reserven, verstärkter inländischer Kreditaufnahme sowie Steuererhöhungen für Spitzenverdiener und Großunternehmen.

Doch diese Strategien sind möglicherweise nicht nachhaltig – insbesondere in Kombination mit den hohen Militärausgaben und der starken Abhängigkeit von volatilen Energiepreisen. Bleiben die Ölpreise niedrig, könnten drastischere Einschnitte im Budget, höhere Staatsverschuldung oder noch aggressivere Steuermaßnahmen notwendig werden – was das Wirtschaftswachstum zusätzlich hemmen dürfte.

Zudem steigen die täglichen Kosten des Kriegs gegen die Ukraine weiter. Prämien für Freiwillige und Soldgehälter wurden stetig erhöht, da die Zahl der Freiwilligen zurückgeht – doch tägliche Verluste von 1.000 bis 1.500 Soldaten erzwingen eine fortlaufende Rekrutierung um jeden Preis. Gleichzeitig belasten schwere Ausrüstungsverluste den Verteidigungshaushalt zusätzlich, während westliche Sanktionen Ersatzteile und Materialien deutlich verteuern.

Insgesamt gilt: Auch wenn Präsident Trumps Zölle nicht direkt gegen Russland gerichtet sind, verschärft ihr Einfluss auf die globalen Ölpreise die wirtschaftlichen Probleme Russlands erheblich. Mit dem Preisverfall nehmen die Haushaltszwänge zu – was die Fähigkeit Moskaus, langfristige militärische Operationen aufrechtzuerhalten, massiv einschränkt und potenziell zu inneren wirtschaftlichen und sozialen Spannungen führen kann.

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