Die harte Realität: 75 % von Russlands neuen Rekruten sind über 50

Mar 1, 2025
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Da sich der Krieg in der Ukraine nun im vierten Jahr befindet, steht Russland vor einer wachsenden Krise bei der Rekrutierung neuer Soldaten. Trotz der höchsten jemals angebotenen Unterzeichnungsprämien scheitern die Bemühungen, genügend Soldaten zu gewinnen, um die enormen Verluste auf dem Schlachtfeld auszugleichen.

So soll Russland allein im Oktober letzten Jahres und in den darauffolgenden Monaten bis zu 57.500 Verluste pro Monat erlitten haben, während es nur gelang, monatlich zwischen 20.000 und 25.000 neue Soldaten zu rekrutieren.

Diese massive Diskrepanz zwischen eingehenden Verstärkungen und den Verlusten auf dem Schlachtfeld stellt russische Kommandeure vor ernste Probleme, die fieberhaft nach Lösungen suchen.

Neben der reinen Anzahl ist auch die Qualität der neuen Soldaten ein großes Problem, da die meisten hochqualifizierten Kräfte Russlands im Laufe des Krieges gefallen sind.

Die verbliebenen Truppen bestehen weitgehend aus schlecht ausgebildeten, unzureichend ausgerüsteten und unvorbereiteten Rekruten, die nur geringe Überlebenschancen unter den brutalen Kampfbedingungen in der Ukraine haben.

Das Institute for the Study of War berichtet, dass die russische Armee ihre bestausgebildeten Spezialisten in Frontalangriffen verschwendet, anstatt sie für Ausbildungsaufgaben oder strategische Einsätze zu reservieren.

Zudem erhalten neue Soldaten keine ausreichende Schulung in grundlegenden Infanteriefertigkeiten, etwa in Erster Hilfe, Pionier- und Sappeurarbeiten, Koordination innerhalb der Einheit, Luft- und Drohnenaufklärung oder Feuerleitkoordination. Dieses Versagen in der Ausbildung hat zu katastrophalen Kampfergebnissen geführt – viele Rekruten sterben innerhalb weniger Tage oder Wochen nach ihrer Ankunft an der Front. Dies verschärft die Krise zusätzlich, da noch mehr Ersatzkräfte benötigt werden.

Gleichzeitig ist eine der auffälligsten Entwicklungen in den russischen Rekrutierungsbemühungen die massive Abhängigkeit von älteren Männern, um die Kampfeinheiten aufzufüllen. Berichte zeigen, dass 75 % der neuen russischen Rekruten über 50 Jahre alt sind. Während dies auf dem Papier dabei hilft, die Truppenstärke zu erhöhen, bringt es in der Realität erhebliche Probleme mit sich. Ältere Soldaten sind oft nicht mehr in der körperlichen Verfassung, um den extremen Anforderungen des Fronteinsatzes standzuhalten. Vorerkrankungen, langsamere Reflexe und eine geringere Ausdauer machen sie anfälliger auf dem Schlachtfeld. Sie benötigen mehr medizinische Versorgung und sind anfälliger für nicht kampfbedingte Gesundheitsprobleme.

Das Ausmaß dieses Problems zeigt sich besonders daran, dass selbst Russlands einst gefürchtete Luftlandetruppen, die früher zu den besten der Welt zählten, nun mit älteren, körperlich ungeeigneten Soldaten besetzt sind. Diese Entwicklung hat Russlands Fähigkeit zur Durchführung spezialisierter Operationen erheblich geschwächt, was die Kampfeffektivität weiter mindert und die Verluste in die Höhe treibt.

 

Da die Rekrutierungszahlen weit hinter dem Bedarf zurückbleiben, greift Russland erneut auf Strafgefangene zurück, um seine Reihen zu füllen. Im Jahr 2025 sollen 126.000 Häftlinge rekrutiert werden, während Schätzungen zufolge mindestens 280.000 neue Soldaten erforderlich wären, um die Kampfstärke der Armee aufrechtzuerhalten. Es gibt jedoch erhebliche Zweifel an der Wirksamkeit dieser Maßnahme. Russland hat bereits in früheren Rekrutierungswellen große Teile seiner Gefangenen als Soldaten eingesetzt, und viele der verbliebenen Häftlinge stehen dem Vorhaben skeptisch gegenüber. Die Realität des Krieges, in dem Sträflingssoldaten in verlustreiche Frontalangriffe geschickt werden, hat die Bereitschaft zur Rekrutierung drastisch gesenkt. Selbst Gefangene mit langen Haftstrafen, die früher bereit waren, das Risiko einzugehen, zögern nun, sich der russischen Armee anzuschließen.

All diese Faktoren zeigen, dass Russlands Rekrutierungskrise nicht nur ein zahlenmäßiges Problem ist, sondern auf tiefere strukturelle Defizite innerhalb des Militärs hinweist. Die Qualität der Soldaten nimmt ab, die Ausbildung ist unzureichend, und die Verluste steigen weit über das hinaus, was ersetzt werden kann. Russische Militärführer kämpfen zunehmend damit, die Kampfeinsätze aufrechtzuerhalten.

Die Lage ist so kritisch, dass sie zu immer verzweifelteren Maßnahmen greifen – darunter die Rekrutierung älterer Männer und Strafgefangener. Zudem wird erneut die Möglichkeit geprüft, mehr nordkoreanische Soldaten in den Krieg zu schicken.

Da es keine Anzeichen für ein baldiges Ende des Krieges gibt und Friedensverhandlungen weiterhin unsicher sind, wird das Jahr 2025 für die russische Rekrutierung noch schwieriger werden. Noch extremere und verzweifelte Maßnahmen werden erforderlich sein, um die Kriegsmaschinerie am Laufen zu halten. Doch mit der sich weiter vergrößernden Kluft zwischen Kampfverlusten und Neuverpflichtungen wird immer deutlicher, dass Russlands Fähigkeit, offensive Operationen aufrechtzuerhalten, zunehmend an ihre Grenzen stößt.

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